Der Ironman oder “Sterben will ich am Solarer Berg”

Triathlon

-

Juli 11, 2005

Anfang Juli werden viele Langdistanz Triathleten immer nervöser, steht doch für viele ihr Saisonhöhepunkt an. Und nicht nur das, dabei müssen sich die Sportler auch noch entscheiden, bei welcher Veranstaltung sie denn starten wollen. Denn in Deutschland gibt es in einer Woche gleich 2 großartige Wettkämpfe. Natürlich haben bei beiden Wettkämpfen auch wieder Sportler der SG Poseidon mitgemacht und dabei wieder einmalige Erfahrungen gesammelt:

Ironman Teil 1: Quelle Challenge in Roth
In Roth, dem ältesten Langstreckenklassiker in Deutschland gingen Torsten Pahl und Holger Schostal an den Start. Und wie immer war auch in diesem Jahr eine großartige Stimmung an der Strecke. Die Zuschauer feuerten jeden einzelnen Teilnehmer an, so dass man auf passen musste nicht zu schnell anzugehen.

Torsten, der zwar mit dem Schwimmen nicht zufrieden war, dafür aber auf dem Rad und beim Laufen gut voran kam. Nach 10:23 h konnte er sich im Ziel feiern lassen. Und nach dem Rennen gab er dann unter anderem folgende Aussage von sich:
"Erste Radrunde, Kilometer 72. Der letzte Anstieg vor Hilpoltstein, danach eine kurze Abfahrt, noch Mal beschleunigen. Ortseingang, sicherheitshalber auf das kleine Kettenblatt wechseln, damit Du Dich endorphingetrieben gleich nicht völlig sauer fährst. Du kannst sie schon hören … langsam kriecht Dir die Gänsehaut von unten den Rücken hoch … noch eine leichte Rechtskurve am Ende der Hauptstraße, und dann … der Blick wird frei auf tausende von Menschen, im unteren Teil noch durch Absperrgitter kanalisiert, weiter oben rücken beide Seiten zusammen, vereinigen sich zu einer bunten, brodelnden, winkenden, schreienden, pfeifenden Masse … Der
Solarer Berg! … Hier will ich sterben!" (siehe Bild l.o.)
Mehr von Torstens Eindrücken gibt es unter:
http://www.icasus.de/qcr2005/index.htm

Holger war nach dem Rennen mit seiner Leistung nicht so zufrieden, zwar hatte er beim Schwimmen noch seinen Spaß und auch auf den ersten Radkilometern ließ er sich von der großartigen Stimmung an der Strecke anspornen. Aber bei ca. Kilometer 80 auf der Radstrecke bekam er plötzlich Knieschmerzen, die dann immer schlimmer wurden. Und so konnte Holger auf dem Rad, seiner Stärke, keinen Druck mehr machen. Zu diesem Zeitpunkt konnte Holger sich auch gar nicht vorstellen wie er noch den Marathon bewältigen sollte. Aber was ein echter Ironman ist, der gibt nicht auf. So auch nicht Holger, als er den Marathon mehr oder weniger in humpelnder Weise sich gebracht hat.
An diesem Tag war jeder ein Sieger der das Ziel erreicht hatte, genau so wie der Australier Chris McCormack, der seinen Gesamtsieg vom Vorjahr wiederholen konnte.
Torstens Rennbericht:
http://www.icasus.de/qcr2005/index.html
Veranstalter Webseite:
http://www.challenge-roth.com
Bilder:
http://www.dtu-info.de/gallery/2005-07-03-qcr/index.html
Ergebnisse:
http://194.77.28.251

Ironman Teil 2: Ironman Germany in Frankfurt
Beim zweiten Großereignis in Frankfurt, gingen Andi Gantert und Dirk Velhagen an den Start. Auch hier herrschte an der Strecke eine Wahnsinn Stimmung, die die Sportler zu Höchstleistungen anspornte.
Dirk, der inzwischen auch schon einige Ironmans bestritten hat, ging es wie immer langsam an, da er nicht der beste Schwimmer ist. Aber schon bei der zweiten Teilstrecke konnte Dirk einige Konkurrenten überholen und beim Laufen lief es dann so richtig gut bei ihm. Den Marathon lief er immer hin noch in 3:39 h was ihn zu einer sehr guten Endzeit von 10:07 h brachte. Was Dirk am Anfang sicherlich etwas ärgerte, denn eine Zeit unter 10 h wäre an diesem Tag vielleicht drin gewesen.

Für Andi sollte es ein weiterer Versuch werden sich für Hawaii zu qualifizieren. Nach dem Schwimmen lag er auch genau im soll, doch da hatte er noch den Großteil des Rennens vor sich. Auch nach den 180 km mit Rad sah es noch ganz gut, das sich Andi einen der Startplätze der AK50 sichern könnte. Jedoch folgte ja zum Schluss noch Andis Angststrecke, der Marathon. Und wie in den letzten Jahren musste Andi einsehen, dass es auch dieses Jahr nichts mit der Qualifikation werden würde. Nach dem Rennen war er dann auch dementsprechend enttäuscht. "Nun bin ich wieder frei. Ich freue mich auf meine sportliche Zukunft und habe gestern meinen Abschluss und meinen Frieden mit dem Ironman gemacht. Die Menschen dort waren wunderbar. Ich habe sogar kurz geweint." gab er etwas wehmütig an, jedoch hat Andi sicher schon bald das nächste groß Ziel vor Augen.
Ganz vorne an diesem Tag konnte sich noch ein anderer großer Athlet der Region feiern lassen. Normann Stadler gewann nach Hawaii im letzten Jahr nun auch in Deutschland eines der größten Rennen.
Veranstalter Webseite:
http://www.opel-ironman.de
Bilder:
http://www.dtu-info.de/gallery/2005-07-10-oimg/index.htm
Ergebnisse:
http://services.datasport.com/2005/triathlon/ironman%5Fgermany

igf5 igf1 qcr3 qcr4 qcr2 igf6 igf3 qcr1