Frankfurt Marathon 2010

Triathlon

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November 5, 2010

Erlebnisbericht von Carolin Engelke-Horn

In die Top 100 laufen wer hätte das gedacht?

Ganz klar war meine Taktik für den Marathon eigentlich nicht-nur unter 3:30h bleiben …

Ganz spontan heftete ich mich anfangs an zwei Läufer aus Karlsruhe, welche eine geplante Zielzeit von 3:20h vor Augen hatten.
Ich dachte mir: „Versuch dranzubleiben bis es nicht mehr geht…und dann passt das schon“…

Durch die Frankfurter City läuft man kreuz und quer, sodass ich recht schnell die Orientierung verlor, und es dauerte ewig bis wir den Main Richtung Sachsenhausen „überliefen“. Das schon recht stramme Tempo, bereitete mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Probleme und ich freute mich an dieser Stelle zwei meiner dort stehenden Freundinnen zu sehen. Von da an fand ich die Strecke wesentlich schöner; es war einfach weitläufiger und kurzweiliger.
Die Abstände von 2,5km von einer Versorgungsstation zur nächsten brachte immer wieder Abwechslung in diesen Lauf.
Zwar bin ich Selbstversorger mit Trinkgürtel und Gels, dennoch nutze ich immer wieder den Schwämme-Eimer, da ich schon ganz schön geschwitzt habe.
Da sich meine „Mitläuferhasen“ immer an den Versorgungspunkten verpflegten, wurde das Tempo immer wieder mal ganz kurz etwas langsamer.
Ab Kilometer 22 habe ich dann innerlich mit mir gekämpft, denn ich hatte das Gefühl immer wieder antreten zu müssen, um dran zu bleiben. Ich versuchte es mit langen und Trippelschritten, aber irgendwie war der Wurm drin, und ich hegte Gedanken wie: „Ach lass´sie gehen es wird auch so ne´gute Zeit“, oder Rechenexperimente um meine Zielzeit beschäftigten mich.
Da ich eh nicht so gut im Rechnen bin, blieb mir nichts anderes übrig, als mich durch dieses Tief durchzubeißen. Bei Kilometer 30 kam dann ein Vereinskamerad vorbei, der eigentlich sub 3:15h laufen wollte, und ich versuchte ihn zu motivieren. Er winkte nur ab und sagte, es ginge nichts mehr wegen Krämpfen.
Kurz vor Verpflegung 32.5km sagte mir einer meiner Hasen, dass er austreten müsse und der andere sich versorgen würde, dann aber wieder aufschliessen würden. Jetzt kam die besagte „Mainzer Landstrasse“, von der ich schon viel vorher gehört hatte: lang, öde, windanfällig, ohohoh….
Von wegen!! Ich bekam hier nochmal einen Leistungsschub, die Sonne hatte hier (wie überall in Frankfurt) eine wunderschöne Herbst-Kulisse gezaubert, und ich lief kämpferisch in Richtung Mann mit dem Hammer.
Der kam dann auch, aber ich hatte ihn beim 1.Mal ignoriert…und beim 2.Mal freute ich mich ihn zu sehen.
Ab Kilometer 38 merkte ich, dass die Wadenmuskulatur anfing zu krampfen. Meine Kompressions-Stulpen, die ich trug, haben mich wohl vor Schlimmerem bewahrt, zudem war mein Kopf stark und ich ließ keine Krämpfe zu!!!
In der City zog sich der Kurs auch wieder extrem –zwei Mal an der Oper vorbei, links-rechts, wieder um die Kurve, 39, 40, 41, dann endlich…die Gerade zur Festhalle…einzelne Anfeuerungen mit meinen Namen…und dann die Kurve und Tunnelblick…nach vorne geschaut…riesige Freude…Ziel und Schluss!!

Platz 95…Altersklasse 19.Platz… Carolin Engelke-Horn…Zielzeit (Netto) 03:19:50

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