IRONMAN-HAWAII 2009 – Geo finisht in Kona

Triathlon

-

Oktober 12, 2009

Erlebnisbericht „vor“ und „von“ seinem Rennen

9. Oktober 09 – Noch 1 Tag und dann ist es so weit…Geo kontrolliert nochmal sein Rad, fährt ein Teil der Strecke in Kona und Inge joggt ihre Runde über den Alii Drive. Danach fährt sie auf dem Beach Bike zum Pier, wo der Aufbau begonnen hat. Es sind noch viele Schwimmer da, und vor allem viele Japaner. Die müssen nicht so weit fliegen und brauchen auch nicht so lange zu akklimatisieren. Freebees gibt es heute leider nicht mehr. Wir frühstücken ausführlich (mit Eiern, was Geo nicht gerne macht, aber es soll Kraft geben) und faulenzen beim Pool. Nachmittags wir das Rad eingecheckt und die Beutel abgegeben. Zum Schluss gibt es die Pasta-Party von Hannes bei uns im Hotel mit Erdinger :o) Und dann früh ins Bett (19:30Uhr)! Um 20:30Uhr ruft Richard noch an mit den letzten Tipps und wünscht Geo viel Erfolg.

10. Oktober 09 – Es ist so weit: Race day! Wir stehen um 4 Uhr auf, frühstücken (Weißbrot mit Nutella), trinken viel Kaffee und laufen um 5:15Uhr zum Pier. Noch mal das Rad fertig machen und Fallschirmspringer der US Navy bewundern und dann ein letzter Kuss um den Jungs Glück zu wünschen.

Tina und Inge setzen sich an den Strand und warten die Starts ab. 1850 Athleten warten auch bis die Kanone schießt. Zuerst gehen die Profis um 06:45Uhr, um 7Uhr der Rest. Es ist wie Heringe in einer Tonne und Geo´s Schwimmbrille wird 3x abgeschlagen. Sogar sein Reißverschluss vom Speedsuit wird aufgerissen, aber das kann man nicht mehr zumachen. Also schwimmt Geo mit offenem Speedsuit die 2. Hälfte der Strecke. Das kostet vielleicht ein paar Minuten, aber er kann weiterschwimmen. Nach 1:11h kommt Geo (als 940.) aus dem Wasser und sucht sein Rad. Jetzt wird es erst richtig schwer. Die Wettervorhersage hieß: “sehr heiß und viel Wind‘! Und so war es auch. Vor dem Wendepunkt in Hawi geht’s 15 Km hoch mit Wind von vorne, also mit hoher Trittfrequenz kurbeln (Danke Olli S.!) Das Kurbeln mit dir hat mich gut darauf vorbereitet). Nach dem Wendepunkt geht’s richtig ab, mit Höchstgeschwindigkeit von 70 Km/h! Was Geo nicht gelingt ist die flüssige Nahrung runter zu kriegen. Es hat ihm immer wieder fast zum Erbrechen gebracht, also muss er sich etwas anderes überlegen, weil ohne Nahrung und Flüssigkeit wird es spätestens beim Marathon schief gehen. Reines Wasser war das Einzige was runter ging. Die letzte 35 Meilen (ca. 55 Km) über den Highway 19 waren höllisch mit viel Wind von vorne. Aber auf dem kleinsten Blatt mit 110-er Trittfrequenz konnte er sein Tempo gut einhalten und viele andere überholen. Nach fast 5:40h steigt er vom Rad und kann den Marathon beginnen. Er hat dann schon 121 Athleten überholt. Bei jedem Verpflegungspfosten achtet Geo darauf, nun genug zu trinken und kühlt sich mit Eis. Aber er kann weiter laufen und braucht nur 1x zu gehen, nämlich die 200m Berghoch auf dem „Palani- Drive“. Da gehen fast alle Athleten, weil der geht steil hoch. Dann kommt der schwersten Teil Richtung „Energy-Lab“. Es gibt kein Publikum, welche die Athleten anfeuern und kein Schatten mehr um sich von der prallenden Sonne zu schützen, also läuft Geo von Verpflegungspfosten zu Verpflegungspfosten. Aber im Vergleich mit anderen Athleten läuft er vernünftig, und in konstantem Tempo überholt er mehr und mehr Athleten (166!). Inge und Tina warten ab 17 Uhr vor dem Zielbereich und schauen sich die ersten katastrophalen Fälle an. Es kommt eine Profi-Athletin vorbei, die kaum mehr weiß wo sie ist, aber sie schafft es gerade noch ins Ziel. Ein Mann wird vor Zieleinlauf von seiner Familie auf der Strecke begrüßt und er stürzt auf den Boden. Sie versuchen ihn aufzuheben und weiter zu motivieren, aber er schafft es nicht mehr und stürzt wieder ein. Nach einer langen Minute kriegt er es irgendwie hin auf den Beinen zu bleiben und geht selbständig, kreuz und quer ins Ziel. Noch viele kommen vorbei, aber schneller als erwartet kommt Geo! Er sieht noch relativ gut aus und schafft es als 653. ins Ziel (und als 56. in seiner Altersklasse) in einer Superzeit von 10:46:53!

„Das war Ironman“! Jetzt geht der Urlaub erst richtig los :o)) Flying Dutchman flies no more (vorläufig) ;o)!

geo2