Triathlon Dornstetten – „Das weiß ich nicht, aber der Zuständige müsste gleich kommen!“

Triathlon

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Juli 4, 2005

Am 3.7. fanden dieses Jahr die baden-württembergischen Meisterschaften über die olymp. Distanz sowie der traditionelle Sprint-Triathlon in Dornstetten statt. Aus Eppelheim und Umgebung machten sich Tina Tremmel (MTG Mannheim, teilweise betreut von Eppelheim-Trainer Oliver Grimm) und Philipp Herold (BBC-I Team) auf die lange Reise in dieTtiefen des Schwarzwaldes.

Nach unserer Ankunft am Vorabend machten wir uns auf die Suche nach See, Schwimmstart und was man sonst noch so bei einem Triathlon erwarten könnte. Nachdem wir bei diesem Unterfangen mit der Schwarzwälder Mundart „Das weiß ich nicht, aber der Zuständige müsste gleich kommen!“ vertraut gemacht wurden, versuchten wir unser Glück in Dornstetten selbst, einem kleinen Ort, bestehend aus steilen Hängen, einem Marktplatz und einer Laufstrecke (die eine Teilmenge der steilen Hänge ist). Nachdem auch hier von Wechselzone Triathlon oder den versprochenen Startunterlagen nichts zu sehen war und alle Menschen mit „Orga“-Kappen wieder fein ihr Sprüchlein („Das weiß ich nicht, aber der Zuständige müsste gleich kommen!“) aufgesagt hatten, machten wir uns auf die Laufstrecke zu finden. Glücklicherweise war diese bereits mit Pfeilen und Kilometer-Angaben bestens gekennzeichnet, der Zuständige war also bereits da…

Froh über diesen ersten Teilerfolg des Tages machten wir uns auf die Suche nach einem Zeltplatz. Wer suchet, der findet; keine 200m von der mutmaßlichen Startnummernausgabe am See entfernt konnten wir unsere Zelt bei einer Gruppe Wohnwagen-Touristen aufschlagen. In gespannter Erwartung auf den nächsten Tag legten wir uns früh hin, was man von unseren fröhlichen Nachbarn nicht behaupten konnte. Sie genossen die Umgebung (und was sonst noch) lautstark bis in die Frühe. (Und deshalb ist es wichtig, dass bei Sportveranstaltungen viele Zuschauer kommen, dass gleich ab morgens um 7 lautstark am start gefeiert wird und eventuelle hang-over-Kandidaten ihres Tages nicht mehr froh werden…Anm. d. Red.) 8 Stunden und etwas Schlaf später schälten wir uns aus dem Zelt direkt an die Startnummernausgabe auf der anderen Straßenseite, richteten die Wechselzone ein und putzen noch mal die Zähne.

Pünktlich um 8Uhr 30 viel der Startschuss für den Sprinttriathlon, dessen kleines Starterfeld (wie auch später bei der olymp. Distanz) sich auf eine schnelle Schwimmstrecke begab, die gleichzeitig auch das einzig flache an diesem Tag werden sollte. Tina konnte schon hier, in ihrer schwächsten Disziplin, mit einer sehr guten Zeit überraschen und stieg als 4. aufs Rad. Der bergige Kurs mit langen Abfahrten kam ihr wohl entgegen, nicht jedoch der Ordner, der sie, zusammen mit dem führenden Mann, in die falsche Richtung schickte. Trotz derlei Hindernisse konnte sie mit der schnellsten Radzeit und als erste Frau auf die Laufstrecke wechseln. In ihrer Paradedisziplin konnte sie ungefährdet den Sieg einlaufen und war mit dem Ergebnis von 1h00’04 und sowie Rennverlauf sehr zufrieden.

Eine halbe Stunde nach den „Sprintern“ begann das Rennen um die BaWü-Meisertschaften. In einem erneut kleinen Starterfeld ließ sich reibungslos Schwimmen, es fehlten nur noch die eingezogenen Leinen. Philipp konnte sich in einer 5er-Gruppe hinter der Spitze festbeißen und verließ das Wasser in guter Zeit als 8. Nach einem viel zu schnellen Wechsel musste er 2 seiner Schwimm-Begleiter auf den ersten Radkilometern ziehen lassen und gelangte in seiner Lieblingsdiziplin zu der Erkenntnis „man kann auch ohne enge Kurven Spaß auf dem Rad haben“. Einen Überraschungs-geladenen  Laufwechsel später begann dann die harte Arbeit, sich möglichst wenig Plätze ablaufen zu lassen. Dank einiger Anfeuerungen konnte Philipp seine Laufleistung trotz der anspruchsvollen Strecke enorm Steigern und konnte den Wettkampf 40’33 später als Gesamt 9. beenden. Mit einer Endzeit von 2h16’25 reichte dies immerhin zum Vizemeister der AK1; Ein schwarzes Jahr für den Triathlon in Baden-Württemberg ;o)

Somit lässt sich aus Eppelheimer Sicht auf ein schönes und erfolgreiches Wochenende zurückblicken, auch wenn niemand dafür zuständig war…