Um es vorab zu sagen: Das Rennen war wesentlich weniger holprig als sein – neuer – Name (früher: "Rund um den Henninger Turm")!
Angetreten waren mit Steffen Gäde und Stefan Kalab knapp die halbe Radsportabteilung der SG Poseidon, sowie die Trias Matthias Daichendt, Patrick Dohm und Torsten Pahl, die offensichtlich durch Ihre Anwesenheit die südhessischen Wettergötter zu den exakt gleichen Bedingungen wie beim Ligafinale 2009 am Schluchsee animierten (pünktlich zum Start einsetzender Dauerregen bei bis zu 8 Grad), und somit dafür sorgten, dass der Wettkampf nicht zu kuschelig, die Kurven nicht zu ungefährlich und die nagelneue Poseidon-Radbekleidung gleich mal standesgemäß eingesaut wurde.
Zusammen mit über 3300(!) weiteren Startern des Jedermann-Rennens, verteilt auf 3 Streckenlängen, von denen die Poseidons die längste Variante (103 km / ca. 1300 hm) in Angriff nahmen, begab man sich um 9 Uhr zum Start. Aufgrund fehlender Referenzzeiten waren die Protagonisten im "Block G" (also ganz hinten, umgeben von Stollenreifen, Schutzblechen und Gepäckträgern) eingeteilt, was sich bereits kurz nach dem Start als äußerst kraftraubende Herausforderung herausstellen sollte: Nach lockerem Einrollen bis km 0,3 legte Zugmaschine Matthias den Schalter um, und die nächsten 30 km nach FFM, in FFM und um FFM herum war man mit einem satten 40er-Schnitt damit beschäftigt, die ersten zweitausend der vorher gestarteten Teilnehmer zu überrollen – mit dem Ergebnis, dass sich im gleichmäßigen 20-Minuten-Abstand zunächst Stefan und dann Torsten aus der gemeinsamen Führungsarbeit verabschiedeten, bevor überhaupt mehr als 10 Höhenmeter am Stück gefahren waren! Im Mittelgebirge wurde es dann richtiggehend angenehm, als die Pulswerte in den normalen Wettkampfbereich zurückfielen. Dort bröckelte das Poseidon-Führungstrio zwar weiter, jedoch konnte sich Steffen nach kurzzeitigem Abreißenlassen wieder mit Patrick vereinigen, der zuvor wiederum Matthias noch bis zur Bergwertung eskortierte um ihm dann den vereinsinternen Tagessieg zu überlassen.
Im Abstand von knapp 10 Minuten überquerten die Poseidons zwar verfroren aber sturzfrei die Ziellinie, wobei der eine oder andere nochmals seine vermeintlichen Sprintqualitäten im Kampf um Platz 437 oder 438 aufblitzen lies.
Fazit: Dreckswetter, tolles Rennen, auf ein Neues in 2011 – und dann hoffentlich in Block A oder B!
Die Ergebnisse im Einzelnen:
254. Daichendt Matthias, 2:53.30,2 h, 105. AK, 35,688 km/h
294. Dohm Patrick, 2:55.25,0 h, 124. AK, 35,298 km/h
295. Gaede Steffen, 2:55.25,7 h, 125. AK, 35,296 km/h
438. Pahl Torsten, 3:01.22,7 h, 145. AK, 34,138 km/h
477. Kalab Stefan, 3:02.43,1 h, 190. AK, 33,888 km/h