Challenge Roth Erlebnisbericht – Carolin Engelke-Horn

Triathlon

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Juli 20, 2011

Was für ein Tag! Was für eine Zeit! Was für eine Platzierung und welch unvergessliches emotionales Erlebnis!!!
Noch heute ,fast eine Woche nach dem Rennen schwebe ich auf Wolke 7 und bin überglücklich.
Es gibt so vielen Menschen denen ich danken möchte und die ganz großen Anteil an dem perfekten Rennen haben.
Zuerst meine Familie, die mich ertragen und unterstützt hat und dann natürlich mein Trainer Schmiddi, der mich immer beruhigt hat ,wenn ich nervös oder unsicher war (Insider kennen seine überzeugenden Reden 😉 und mir wohl vom Trainingsaufwand und Belastung den perfekten Plan gemacht hat! Dann möchte ich auch Norman danken, mit dem ich im Winter viel Lauftraining absolviert habe. Meine Sparringspartner bei Intervallen, im Schwimmen und bei den Radausfahrten. Ganz wichtig sind auch alle ,die am Sonntag an der Strecke standen ,im Vorfeld auf dem Heuberg waren und daheim mitgefiebert haben. Ganz dicken Schmatz an: Nina, Renee, Andy, Mike, Anja, Claudia, Georg, Lisa, Geo, Jochen, Tina, Sandra, Heike, Larissa, Inge, Christiane, Marion, Papa, Mama, Margot, Herbert, Nadine, Christian, Petra, Anita, Torsten, Thorsten, Markus, Vera, Myri und noch viele mehr, ich hab bestimmt jemand vergessen, Tschuldigung!!!! Die Helfer in Roth sind auch extrabesonderssupi toll gewesen, sie habe und hätten alles für uns gemacht und nie hatte ich das Gefühl ,dass es ihnen zuviel war :ganz dickes Lob!!!!!!!!!!

Zu dem Rennen :

Meine Anspannung war die letzten Wochen vor wie ein zu Reißen gespannter Bogen und nicht passte mehr in meinen Kopf außer Roth. So war ich heilfroh am Donnerstag schon anreisen zu können-dickes Dankeschön an Petra und Christer! Am Heuberg stand schon unser Wohnwagen und irgendwie fühlte ich mich angekommen und Entspannung ,fast Urlaubsfeeling machte sich breit.Wir sind an den Rothsee gegangen und überall sah man Athleten die noch fleißig trainierte.
Freitags holten wir die Startunterlagen ab, drehten noch eine Runde auf dem Rad und abends ging ich auf die Pastaparty. Dort wurden die Topathleten,10 malige Starter und Senioren vorgestellt.Die Stimmung war gigantisch und so eine Freundlichkeit unter Athleten habe ich noch nie erlebt.
Samstag begann mit kurzer Schwimmeinheit im Kanal:steriles Wasser ohne Pflanzen und GsD ohne sichtbare Fische. Wechselbeutel richten und Fahrradeinchecken am Nachmittag und dann noch Henkermahlzeit kochen. Ich war eigentlich immer noch ganz entspannt :-)) bis dann Torsten uns Startern ein Zettel mit 7 Punkten für das Rennen in die Hand drückte…….puh solche Sachen wie „niemals gehen“, “Aussteigen ist keine Option“ oder „Ironman is kein Kinnergebordsdag“ konnte ich ja ganz gut wegstecken ,aber Torstens persönlicher Rennbericht vom Solarer Berg löste einen Wasserfall von Tränen aus …………

Raceday:

Schlecht geschlafen wachte ich schon vor dem Wecker um 4.15 Uhr auf, Frühstück bestand aus Hefezopf mit Erdbeermarmelade und Kaffee, das ging prima und dann noch Zähneputzen und schon war es soweit mit Christer runter zum Start zu gehen. Rad vorbereiten, Freunde begrüßen, Neo an, noch Dixi und schnell zum Start und den anderen Glück wünschen.
Wieder hatte ich schwer mit den Tränen zu kämpfen – die Musik, die vielen Zuschauer, das Rennen puhhhhhhhh selbst jetzt beginnt mein Herz zu rasen

Schwimmen:

In Roth wird Blockweise gestartet und die Frauen sind als 3. dran, das geht recht schnell von statten und man hat kaum Zeit: rein ins Wasser, Neo fluten und vor zur Startleine ,One Minute to go! und Startschuss!!!! Ich hatte mich vorne einsortiert ,aber irgendwie waren sehr starke Schwimmerinnen am Start und es zog eine große Gruppe von dannen. So blieben mir keine Füße an die ich hängen konnte und meine Taktik irgendwo im Wasserschatten entspannt zu schwimmen ging nicht auf – egal, hilft alles nix! Zug um Zug, so wie immer spulte ich die Meter herunter und nach der ersten Wende auf der langen Gerade überholte ich schon die ersten schnellen Agegrouper aus der Startgruppe vor mir. Diese 2 km vergingen aber recht schnell und kurzweilig und schon wieder eine Wende und schon der Ausstieg. Wechseln war auch kein Thema, ich merkte keinen Unterschied zu anderen Wettkämpfen und ab zum Rad und raus auf die Radstrecke…..

Rad:

Am Anfang der Strecke fährt man noch durch viele Zuschauer, aber das ändert sich schnell und man kann sich um Versorgung und sauberes Fahren kümmern. Der erste Riegel Richtung Eckertsmühlen musste ich richtig reinquälen ,was mich sehr irritiert hat. Danach war ich sehr beschäftige mit überholen und Windschattenbox einhalten, es waren sehr viele Motorräder mit Kampfrichter unterwegs und auch ich bekam einmal die Ermahnung “Abstand“ zugerufen. Insgesamt wurde ich nur einmal von einem Pulk auf der 2. Radrunde überholt und eine Neuseeländerin bekam ein Zeitstrafe…die ist aber auch gelutscht, ich kann's euch sagen, pfui! HTL hab ich recht früh überholt, kurz nach Heideck, irgendwann kam auch eine fette Harley vorbei mit Uli, einer Kari von unserem Verein, kurzes Schwätzchen – Nochmals winke an Uli!!! und weiter geht’s. Das Wetter war fein, aber sehr heiß und trinken war genauso wichtig wie Salzzufuhr. Der Wind hielt sich in Grenzen, Greding hoch gab es schön Rückenwind und so machte richtig Spaß auf der ersten Runde. Vor Hilpoltstein gibt es einen kleinen Solarer Berg mit vielen Anfeuerungen, aber ich hatte die ganze Zeit Torstens Beschreibung im Kopf und wirklich: man kommt in den Ort hinein, nix los, runterschalten, fährt um die Kurve bummmmmmmmm – Menschenmassen auf die man zufährt, eine riesige Traube bei der es kein Durchkommen gibt. Ich glaube ich habe die ganze Zeit wie Garfield ausgesehen – Grinsekatze bis oben hin: uncroyable habe ich zu dem Franzosen neben mir gesagt :UNGLAUBLICH! Man ist so im Rausch, dass man die nächsten 10km gar nicht war nimmt, weiter, weiter immer weiter! Die 2. Runde ging auch kurzweilig vorüber, ganz besonders muss ich hervorheben: wie schön die Landschaft ist durch die man fährt und wenn die Sonne scheint kann man auch 150 km angenehm finden. Ab dann wurde das Radeln für mich zäh, zum Glück kam noch mal der Solarer Berg, zwar mit etwas weniger Publikum ,aber immer noch berauschend. In Eckertsmühlen dann endlich der Abzweig nach Roth und mit Gegenwind zur Wechselzone 2 .

Laufen:

Wechsel ist auch hier kein Thema, ab auf die Laufstrecke : es geht gleich mal ordentlich bergab und ich überlegen ob es zurück auch wieder hier hoch geht – Schreck lass nach….dann vorbei an den vielen selbstgemachten Motivationsschildern der Unicef. Ich halte Ausschau nach dem von meiner Tochter Ida – endlich gefunden und wieder muss ich lächeln….doch irgendwie vergeht es mir als ich an den Kanal komme. Ich falle in ein ganz großes Loch….fange an zu gehen, muss austreten und kann nicht mehr beim Laufen antreten. Ein männlicher Athlet versucht mich zu motivieren mit ihm langsam zu laufen, das mache ich auch, merke nach 2 km, dass ich aber schneller kann und verabschiede mich. Ich hatte bei Arne gelesen, dass man jeder Versorgungsstelle nutzen soll und an diesen Tipp halte ich mich auch. Ich bleibe stehen, trinke Cola und Wasser und trabe weiter, diese Taktik beherzige ich den ganzen restlichen Marathon und komme ohne großen Einbruch über die Strecke. Kurze Abwechslung gibt es auf der Strecke als mir Paul und Schmiddi begegnen und ein ganz großes Highlight sind Poseidonsupporter incl. Christian und Ida. Der Rest ist ein einsames Laufen und Abspulen des Könnens und als es die letzten 2 Kilometer Richtung Rother Altstadt geht, laufe ich wie in Trance und schluchze vor Erschöpfung und Freude. Richtung Zielkanal stehen Menschenmassen und ein Traum für den ich ein halbes Jahr trainiert habe wird wahr, es ist alles unwirklich und ich erleben den lauf ins Ziel wie in Trance. Hinter der Ziellinie bekomme ich meine Finishermedallie und die Emotionen nehmen ihren Lauf. Ich weine wie ein Schlosshund und jede Menge Helfer erkundigen sich nach meinem Befinden. Es ist eigentlich alles gut ,aber trotzdem überwältigen mich meine Gefühle.

Yppppppppiiiiiiiiiiiiie! Ich bin eine Ironwomen!!!!!!!

Vor 5 Jahren war ich noch ein körperliches Wrack, habe eine Schachtel Zigaretten geraucht und 40 Jahre lang Sport verweigert. Die Challenge Roth 2011 war mein erster Langdistanzwettkampf und es war einer der schönsten Tage meines Lebens für mich.

carolin