Deutsche Meisterschaften der Masters über die Langen-Strecken

Schwimmen

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April 24, 2007

Lange Strecken zu Schwimmen, langer Titel zu schreiben. Vom 20.4. bis zum 22.4. fanden in Osnabrück die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen für die Masters statt. Master ist die freundliche Umschreibung für Senior, was man im Schwimmen bereits ab 20 Jahren ist.

 

Aus Eppelheim machte sich alt-Meister Andi Nagel (das "alt" bezieht sich auf seine Erfahrung bei Masters-Wettkämpfen) auf den Weg. Begleitet wurde er diesmal nicht nur von seiner Frau, auch der Jungspund Philipp (Hydro) Herold saß Donnerstag Nachmittag in dem Wohnmobil Richtung Norden.

Noch am Vorabend leisteten wir uns eine kurze Trainingseinheit im Osnabrücker Wettkampf-Becken. Vor so großen Events müssen natürlich Wasser, Startblock, Umgenung und so weiter getestet werden. Unser einstimmiges Urteil: "Auch wenn das morgen nix wird, allein für das Bad hat sich die Anreise gelohnt". Man muss dazu wissen, dass wir zum Ende den riesen Glasbau mit dem 50m-Becken und spiegelglattem Wasser ganz für uns hatten – Profis eben…

Danach begann dann aber auch schon die übliche Panik, mit "Was esse ich?" "Wie schlafe ich?" "Trinke ich genug?" eben all den wichtigen Fragen des Lebens. Freitag war es dann so weit. Acht Uhr aufstehen, Neun Uhr Frühstücken, warten. Um elf wurde dann die Laufeinteilung bekannt gegeben, also wer wann und auf welcher Bahn Startet. Allein bis hier waren wir schon zwei nervliche Wracks. Wenigstens durften wir nun mal ins Wasser, uns einschwimmen.

Danach ging alles Recht schnell. Zuerst startete unser ehemaliger Trainingskollege Christian Carl, der aus seiner neuen Heimat Hamburg angereist war. Mit einer Zeit von 21'54 über 1500m konnte er unter seine vorher angegebene Meldezeit schwimmen und so eine neue Bestleistung erzielen.

Direkt im nächsten Lauf schlug für Hydro die Stunde der Wahrheit. Top motiviert und mit neuer Badehose stand er auf der Startbrücke. Nach einem optimal eingeteilten Rennen (was heißt, dass man 200m vor Schluss am liebsten aufhören würde) mit 30 fiesen Wenden kam die Ernüchterung: 21'12 – zwar eine Leistung, eine Zahlen-Anagramm geschwommen zu sein, jedoch weit entfernt von seinen Trainings-Lesitugnen und den damit verbundnen Hoffnungen.

Um einiges besser ging es da Andi Nagel. Er schwamm sehr souverän ein gleichmäßiges Rennen. Bis er 300m vor Schluss einem Irrtum aufsaß und glaubte von einem Konkurrenten überholt worden zu sein – und zwar ziemlich flott. Auf diesen Schock hin steckte er seine Ambitionen auf und versuchte zum Schluss hin zumindest seinen zweiten Platz zu verteidigen. Glücklicherweise war es nur ein Irrtum, Andi war durchaus führender und seine Gegner weit abgeschlagen. Das Dumme dabei: Andi war auf dem besten Weg einen neuen deutschen Rekord aufzustellen. Da er jedoch zum Schluss Tempo raus nahm, verpasst er diesen unglücklich um 2 Sekunden – ein Wimpernschlag über die 1500m…

So konnten wir Freitag abends auf jeden Fall auf einen interessanten & spannenden Wettkampftag zurückblicken. Sportlich haben wir nun auch wieder einen Grund morgen trainieren zu gehen; Zeiten müssen fallen!