“Es hat nicht sein sollen”

Triathlon

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September 11, 2009

Ein Erlebnis-Bericht von Hartwig Rausch aus Köln über seinen Wettkampf und das DNF.

"Ich weis nicht, ob die nur 5 Wochen zwischen den beiden Langdistanzen zu kurz oder die leichte Erkältung ende August der Grund waren, aber wahrscheinlich beides zusammen.

Aber ok, jetzt mal der Reihe nach. Ich schreibe jetzt mal nur zu meinem Wettkampf, da die anderen drei evtl. ihre eigene Geschichte erzählen wollen.

Sonntag morgen 0645h. Nach den Glückwünschen der anderen mache ich mich auf zum Schwimmstart. Wasser war angenehm warm, ist aber auch kein Wunder bei 10° Außentemperatur. 0700h pünktlicher Countdown und Feuerwerk. Los geht's, 1,9 km das Regattenbecken hoch, Wendepunkt und zurück. Immer schon den Leinen nach. (Richtig gelesen, unter Wasser alle 10 Meter eine Leine für die Bojen gespannt, es schwimmt sich wie im Schwimmbecken). Da habe ich schon gespürt, das etwas nicht so rund läuft. Nach geschätzten 300 Metern haben meine Arme und Schultern angefangen zu murren und leicht zu brennen. Naja, dachte ich, immerhin war ich wegen der Erkältung fast 2 Wochen nicht im Wasser. Also weiter. AM Ausstieg habe ich dann gesehen, das ich mit 1°11'' wohl nicht in Topform war, aber weiter, das die Zeiten nichts werden sollten war mir da schon längst klar. Rein in die Wechselzone, warm anziehen, ab aufs Rad und los. Unter 3 min, wenigstens dass klappt noch.

Auf dem Rad war dann erst mal Sau kalt!!! Köln ist flach, bis auf einige Brücken und Tunnel, und trotzdem kam meine Tachonadel kaum über 30. Die ersten 60 km schaffte ich aber immerhin unter 2h, dann ging es aber los. Die 90er Marke war ich schon bei 3h. Und danach fiel die Geschwindigkeit teilweise auf 23km/h. Mehr war einfach nicht mehr drin. Als ich bei km 12irgendwas auf die letzte Runde ging war ich schon etwas verzweifelt. Aufliegerfahren ging nicht weil, der Nacken seit km 8 völlig zu war. Aufrecht fahren, da hat der linke Trizeps gekrischen. Im stehen fahren hat zwar gut getan, aber das geht halt schlecht über 50 km. Bei ca km 160 (da war dann Wechselzone 1) hätte ich aufgehört, wenn die anderen noch da gewesen wären. So musste ich eh mit dem Rad rein nach Köln, also konnte ich auch auf der Rennstrecke bleiben. Kurz vor Köln wurde es dann etwas besser , vermutlich hatte ich da gerade Rückenwind. In Wechselzone 2 hatte ich dann wirklich wieder Hoffnung, das es doch noch etwas werde könnte. Dachte, naja vielleicht hast du dich mit (ich glaube) 6°15'' auf dem Rad ja genug geschont.

Also, wieder ein schneller Wechsel und ab auf die Laufstrecke. Die ersten 5 Kilometer gingen auch gut, an dann war aber der Saft weg und mir wurde speieÜbel. Nebeneffekt, es ging auch nichts mehr zu trinken rein. Bei km 8 oder 9 musste ich denn zu ersten Mal heftig würgen, wenn nur etwas raus gekommen wäre!!!! Ich habe dann noch einmal einen Versuch gestartet aber bei km 11 oder 12 ging das mit dem Würgen dann wieder los, und da bin ich ausgestiegen.

Seltsamerweise trifft mich der ausstieg in Köln nicht ansatzweise so hart wie des Walken in Glücksburg. Ich weiss das gestern einfach nicht mehr drin war und alles andere auf Kosten meiner Gesundheit gegangen wäre! Und s´das war es gestern einfach nicht wert!
Ich habe sozusagen meinen Frieden mit diese Distanz gemacht. Zumindest für die nächsten ein oder zwei Jahre. 😉

Danke an alle, die an mich gedacht haben und ein noch viel Größeres Dankeschön an die Supportercrew. Ihr wart unglaublich!!!"

koeln2