Die im Bodensee liegende Stadt Lindau war nach 1999 zum zweiten Mal Ausrichter der Int. Deutschen Freiwassermeisterschaften im Schwimmen. Vom 18.06 bis 21.06., d.h. vier Tage lang, gab es spannende Wettkämpfe. Der Deutsche Schwimmverband hatte diese Freiwassermeisterschaften zur einzigen Möglichkeit erklärt, sich für die WM in Rom zu qualifizieren und so waren alle deutschen Weltklasseathleten für die Strecken 2,5, 5, 10 und 25 km angetreten. Für die SG Poseidon Eppelheim startete Andreas Nagel im Rahmen der Int. Deutschen Mastersmeisterschaften auf der 5 km Strecke. Ein Dreieckskurs von 1,25 km musste viermal umschwommen werden. Der Wettergott meinte es nicht sonderlich gut und hatte das Wasser auf gerade mal 18,5° Grad „erwärmt“. Heftige kühle Winde und kräftiger Regen trugen nicht unbedingt zur Verbesserung der Stimmung bei. Anders als beim Triathlon sind Neoprenanzüge bei solchen Schwimmwettkämpfen nicht zulässig. So muss jeder Schwimmer seinen inneren Schweinehund überwinden, um den Sprung ins kalte Wasser zu schaffen. Die in warme Bekleidung gepackten Zuschauer, die von einer großen im Zielbereich aufgebauten Tribüne die Schwimmer mit enthusiastischem Jubel, Anfeuerungsrufen und viel Applaus aufzumuntern versuchten, schafften es, die Schwimmer bestens zu motivieren. Andreas konnte sich dazu auf seinen eigens angereisten Fanclub verlassen. Kurz vor dem Start wurde ihm durch zarte Hände eine Portion Melkfett auf den Körper massiert und eine zweite Badekappe aufgesetzt. So startete er gründlich mental erwärmt und beherzt ins Rennen. Er wurde mit jeder Runde stärker. Leider lieferten sich zwei seiner engsten Konkurrenten von Anfang an einen erbitterten Zweikampf, so dass seine Taktik, auf der letzten Runde anzugreifen, nicht aufging. Er musste die beiden ziehen lassen. Hinter Klaus Kalinke (SG Gladbeck, Zeit: 1:11:22,11) und Klaus Dahlinger (SG Stadtwerke München, Zeit: 1:11:22, 49) erkämpfte er sich den sehr guten dritten Platz in 1:14:42,93. „Ich habe Arme wie ein Preisboxer, so 2 bis 3 Grad wärmer wäre doch schöner gewesen …“ stellte er zitternd fest, als er aus dem Wasser kam. Nach drei Bechern Tee und einer heißen Dusche hatten sich die Muskeln aber wieder entspannt und er zeigte sich nach kurzem selbstkritischen Schwimmbericht über den Wettkampfverlauf mit dem dritten Platz unter diesen Bedingungen zufrieden. Die SG Poseidon Eppelheim gratuliert herzlich zur Bronzemedaille bei diesen hochkarätig besetzten Deutschen Meisterschaften.