Kraichgau Challenge 2012

Triathlon

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Juni 19, 2012

Erstmalig wurden in diesem Jahr im Rahmen der Challenge Kraichgau die Europameisterschaften über die Halbdistanz ausgetragen. Entsprechend war eine ganze Reihe namhafter Profitriathleten, sowie viele starke Altersklassenathleten aus ganz Europa nach Bad Schönborn angereist. Insgesamt 3.880 Sportler aus 38 Nationen gingen bei der Challenge Kraichgau 2012 an den Start, darunter auch viele Triathleten der SG Poseidon Eppelheim.

Am Sonntagmorgen zeigte sich das Wetter von seiner angenehmen Seite und so konnten die Wettkämpfe bei guten äußeren Bedingungen mit wenig Wind, kühlen, aber nicht zu kalten Temperaturen und vor allem ohne das in den Vorjahren obligatorische Nachmittagsgewitter ausgetragen werden. Dennoch verlangte das 1,9 km Schwimmen im Hardtsee, die anspruchsvolle 90-km-Radstrecke -gespickt mit vielen kurzen aber harten Anstiegen-, sowie die auch nicht wirklich flache Halbmarathonstrecke durch Bad Schönborn den Athleten wiedereinmal alles ab.
Den Poseidon Startern gelangen dabei allerdings einige tolle Erfolge.

Nach "überstandenem" Schwimmen lieferte Nadine Bucci eine beindruckende Radperformace ab und sicherte sich mit gutem abschließendem Lauf den 25. Gesamtplatz im Frauenfeld und den Vizeeuropameistertitel über die Triathlonhalbdistanz in der Altersklasse W35. Mit einer Endzeit von 4:59:14h blieb sie zudem noch unter der magischen 5 Stunden Grenze. Ebenfalls einen Platz auf dem Siegertreppchen erkämpfte sich Carolin Engelke-Horn. Wie so oft spielte sie ihre Stärke auf der Laufstrecke aus und erreichte so mit einer Zeit von 5:08:30 den 34. Gesamtrang und die Bronzemedaille in der Altersklasse W45.
Dass so ein Wettkampf auch Spass machen kann demonstrierte Susanne Haubner. Mit bester Laune absolvierte sie die Laufstrecke und winkte den Poseidon-Zuschauern ein ums andere Mal vergnügt zu. Ihre Endzeit von 5:32:31 reichte für den 85. Gesamtplatz und den 16. Platz in der Altersklasse W40.

Keine Chancen auf Podestplätze hatten die männlichen Poseidon Starter, dennoch wurden auch von ihnen sehr gute Leistungen erbracht. Trotz Trainingsrückstand war der Schnellste in der internen Poseidonwertung Marco Hufnagel. Er überzeugte vor allem auf der Laufstrecke und erreichte mit einer Zeit von 4:46:15 den 167. Gesamtplatz und den 14. Platz in der Altersklasse M40. Nach verletzungsbedingter, über einjähriger Wettkampfabstinenz freute sich Norman Pirngruber über ein gelunges Comback. Seine Zeit von 4:50:20 bedeutete den 209. Gesamtplatz und den 26. Platz in der M40-Wertung. Ebenfalls noch unter der 5 Stunden Marke blieb Torsten Pahl mit 4:57:40 (Gesamtplatz 305, Platz 46 M40).

Die Ergebnisse aller Poseidon Starter auf der Halbdistanz im Überblick:

PLACE PLACE_AK NAME YoB NAT CLUB/CITY TOTAL SWIM (km/h) Place T1 BIKE (km/h) Place T2 RUN (km/h) Place
25 2 W35 Bucci, Nadine 75 ITA SG Poseidon Eppelheim/- 4:59:14 0:36:09 (3,15) 111. 2:26 2:42:10 (33,30) 14. 1:24 1:37:06 (13,04) 30.
34 3 W45 Engelke-Horn, Carolin 66 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:08:30 0:32:19 (3,53) 45. 2:12 2:54:33 (30,94) 59. 1:43 1:37:45 (12,95) 32.
85 16 W40 Haubner, Susanne 70 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:32:31 0:34:02 (3,35) 69. 2:38 3:01:51 (29,70) 103. 2:18 1:51:44 (11,33) 109.

167 14 M40 Hufnagel, Marco 72 GER SG Poseidon Eppelheim/- 4:46:15 0:37:02 (3,08) 796. 2:05 2:36:17 (34,56) 184. 1:50 1:29:03 (14,22) 114.
209 26 M40 Pirngruber, Norman 68 GER SG Poseidon Eppelheim/- 4:50:20 0:30:54 (3,69) 176. 2:01 2:36:19 (34,55) 188. 1:43 1:39:25 (12,73) 378.
305 46 M40 Pahl, Torsten 68 GER SG Poseidon Eppelheim/- 4:57:40 0:32:10 (3,54) 257. 1:58 2:41:19 (33,48) 347. 1:40 1:40:35 (12,58) 422.
392 68 M35 Hutzelmann, Heiko 74 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:03:34 0:30:14 (3,77) 139. 2:14 2:42:38 (33,20) 400. 2:14 1:46:15 (11,91) 619.
425 66 M45 Scholten, Valentijn 63 NED SG Poseidon Eppelheim/- 5:05:51 0:32:17 (3,53) 272. 2:59 2:51:11 (31,55) 752. 1:40 1:37:46 (12,95) 321.
443 77 M40 Sauer, Ralf 72 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:06:48 0:35:06 (3,25) 558. 2:21 2:49:28 (31,87) 682. 1:58 1:37:58 (12,92) 332.
506 93 M40 velhagen, dirk 70 GER sg poseidon eppelheim/- 5:10:05 0:36:53 (3,09) 773. 3:23 2:50:45 (31,63) 737. 1:53 1:37:14 (13,02) 299.
927 191 M40 Schostal, Holger 71 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:37:41 0:39:26 (2,89) 1.039. 4:12 2:53:05 (31,20) 814. 1:58 1:59:02 (10,64) 1.033
974 194 M45 Klein, Peter 63 GER SG Poseidon Eppelheim/- 5:41:08 0:37:42 (3,02) 868. 4:18 3:03:35 (29,42) 1.122. 2:29 1:53:06 (11,19) 833.
1292 122 M50 Brähler, Uwe 62 GER SG Poseidon Eppelheim/- 6:15:31 0:40:36 (2,81) 1.107. 3:51 3:06:11 (29,00) 1.184. 3:50 2:21:04 (8,97) 1.341.

Neben dem Wettkampf über die Mitteldistanz wurde im Rahmen der Challenge Kraichgau auch ein Triathlon über die Olympische Distanz, also 1,5 KM Schwimmen, 40 KM Radfahren und 10 KM Laufen ausgetragen. Auch bei diesem Wettkampf waren einige Poseidon Triathleten am Start und erzielten gute Ergebnisse.

Nach gutem Schwimmen und guter Radzeit (mit dem nagelneuen Zeitfahrrad) erreichte Susanne Weber einen tollen 10. Gesamtplatz im Frauenfeld und den zweiten Platz in der Altersklasse W45. Christian Horn erreichte mit einer Gesamtzeit von 2:38:13 den 105. Gesamtplatz und einen guten elften Platz in der Altersklasse M45. In seiner ersten Triathlonsaison gelang Christian Walter ein sehr gutes Rennen. Seine Endzeit von 2:40:30 bedeutete den 123. Gesamtplatz und den 12. Platz in der Altersklasse M25. Ebenfalls noch als Triathlonrookie unterwegs war auch Christian Hofer mit seinem Rennen und seiner Endzeit von 3:15:15 (Platz 459 Gesamt, Platz 106 M40) zufrieden. Vor dem Rennen gehegte Pläne im nächsten Jahr die Halbdistanz in Angriff zu nehmen wurden aber zumindest mit einem Fragezeichen versehen.

Die Ergebnisse der Poseidon Starter auf der Olympischen Distanz im Überblick:

PLACE BIB NAME YoB NAT CLUB/CITY TOTAL SWIM (km/h) Place T1 BIKE (km/h) Place T2 RUN (km/h) Place
10 2 W45 Weber, Susanne 65 GER sg poseidon eppelheim/- 2:45:00 0:24:46 (3,64) 4. 1:59 1:22:15 (29,18) 9. 1:55 0:54:07 (11,09) 54.

105 11 M45 Horn, christian 65 GER SG Poseidon Eppelheim/- 2:38:13 0:25:40 (3,51) 56. 2:11 1:22:36 (29,06) 204. 1:15 0:46:33 (12,89) 118.
123 12 M25 Walter, Christian 87 GER SG Poseidon Eppelheim/- 2:40:43 0:30:30 (2,95) 224. 3:06 1:20:28 (29,83) 148. 1:36 0:45:04 (13,32) 88.
459 S752 Hofer, Christian 71 GER TSV Malschenberg/- 3:15:15 0:35:03 (2,57) 396. 2:52 1:32:50 (25,85) 439. 1:55 1:02:36 (9,59) 473.

Zu einer solchen Veranstaltung gehören neben den Athlethen auch ein gutes Organisationsteam, engagierte Helfer und Wettkampfrichter. Auch bei diesen "Disziplinen" haben sich eine ganze Reihe von SG Poseidon Mitgliedern engagiert und so zur hervorragenden Organisation und zum Gelingen dieser tollen Veranstaltung entscheident beigetragen. Nicht zuletzt waren natürlich auch wieder jede Menge Poseidon Supporter am Streckenrand und haben ihre aber auch alle anderen Athleten frenetisch angefeuert.

 

Erlebnisbericht Marco Hufnagel

Nachdem ich seit über einem halben Jahr an einer Achillessehnenverletzung auskurierte und es auch mit dem Nachwuchs wieder in geregelten Bahnen lief, entschied ich mich dafür, am „Heidelbergman“ teilzunehmen. Dies sollte mein erster Triathlonwettkampf nach zwei Jahren Abstinenz werden und ich dachte mir: „Marco, dafür hast du nun etwa zwei Monate Zeit zum Training. Das sollte für einen Start auf einer Olympischen Distanz genügen“.

Doch eine Woche vor dem „Challenge Kraichgau“ bot sich mir die Option für den dortigen Start und nach kurzer Bedenkzeit packte ich die Gelegenheit beim Schopf.

Ein Blick in die Startliste zeigte, dass mir der Veranstalter die letzte Startnummer zugeteilt hatte. Dies entlockte mir gleich ein Grinsen, da es bekanntlich den Spruch „die Letzten werden die Ersten sein“ gibt.

Bei der ersten Disziplin machte ich mir wenig Gedanken. Dem Andreas Realert wollte ich es schon schwer machen in meinem Wasserschatten zu bleiben und mein Ziel „first out of the water“ sollte nach sage und schreibe sechs Einheiten im Wasser keine große Hürde darstellen.

In der letzten Startgruppe zusammen mit den Staffelteilnehmern machte ich mich auf den Weg und es lief besser als gedacht. Doch diese verdammten Bojen kamen einfach nicht näher. Ein Blick auf die Uhr nach dem Schwimmaustieg zeigte mir, dass ich wohl doch Lichtjahre von meiner Bestform entfernt bin 😉

Ab in die Wechselzone. Doch bevor ich mich auf mein Zeitfahrrad schwingen konnte, musste ich erst noch mit dem Neoprenanzug kämpfen, der einfach nicht aus den Füßen heraus wollte. Dann ab auf die Radstrecke. Jetzt doch noch dem Realert hinterher. Jetzt war überholen angesagt. Schließlich hatte ich einiges aufzuholen. Dies funktionierte besser als gedacht und es war nicht übermäßig viel Verkehr auf der Strecke. Die ersten 12 flachen Kilometer liefen gut und meine Beine fühlten sich gut an. Ab Östringen wurde es dann wellig, mit den im Kraichgau typischen Rampen. In Odenheim, bei km 20, folgte dann die erste Verpflegungsstelle. Also nicht zu schnell und nicht zu langsam durchfahren. Ich schnappte mir eine gefüllte Radflasche und steckte sie in den Flaschenhalter. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich den vor mir Fahrenden stark abbremsen, damit dieser sich ein Flasche greifen konnte. Ich bekam gerade noch meine Bremsgriffe zu fassen und die Bremsen bissen sich in die Flanken meiner Laufräder. Mein Rad geriet auf dem Kopfsteinpflaster ins Rutschen und ich lag auf dem Asphalt. Ich konnte gleich wieder aufstehen und richtete erst Mal meine Knochen. Sofort spürte ich die Einblutung in den Oberschenkel und die Entstehung des Blutergusses. Auch der Unterarm und die Knie waren aufgeschürft. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und nach einer kurzen Radinspektion probierte ich aus, ob ich weiterfahren konnte. Die Beine fühlten sich noch etwas schwammig an und ich war völlig aus dem Tritt.

Das große Ziel „vor Realert ins Ziel zu kommen“ und das bloße „Finishen“ liegen nur einen Wimpernschlag auseinander.

Ich konnte jedoch weiterfahren und so war an Aufgabe nicht zu denken. Ein „DNF“ geht gar nicht. Mit den Kilometern wurden auch die Beine schwerer und so hatte ich bereits auf der Radstrecke mit Krampfattacken zu kämpfen. Somit war ich auch nicht mehr in der Lage in den Anstiegen aus dem Sattel zu gehen.

Froh darüber den Radpart hinter mich gebracht zu haben, kam ich in der zweiten Wechselzone in Bad Mingolsheim an. Ich wollte mit moderatem Tempo loslaufen, um dann Tempo aufzunehmen. In der Praxis war es doch so, dass ich tatsächlich moderat loslief, in der ersten Laufrunde (je 7 km) jedoch aufgrund von Krämpfen stark nachließ und diese immer wieder herausdehnen musste.

Nach etwa 3 km lief ich auf Heiko (Hutzelmann) auf, der meines Erachtens einen hervorragenden Eindruck machte, da bei mir immer noch latente Krampfgefahr bestand. Ich ging an ihm vorbei, musste jedoch nach weinigen hundert Metern erneut wegen der Krämpfe stehen bleiben.

Nachdem ich mich in den darauf folgenden Verpflegungsstellen jedoch gut mit Gels, Cola und Iso-Getränken gut versorgt hatte, ließen die Krämpfe nach und ich konnte noch mal richtig Tempo machen. Glücklich und zufrieden erreichte ich letztendlich den Zielkanal nach einer effektiven und langen drei wöchigen Vorbereitungszeit.

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