Triathlet der SG Poseidon Eppelheim schafft Qualifikation für die Weltmeisterschaft

Triathlon

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August 24, 2007

Oliver Schubert von der SG Poseidon Eppelheim wird am 10. November 2007 in Clearwater/Florida bei den Half-Ironman-Weltmeisterschaften (Ironman 70.3) starten. Das Ticket hierzu löste sich Oliver Schubert beim ersten Ironman Germany 70.3 in Wiesbaden am Sonntag, den 19.08.2007 mit einer tollen kämpferischen Leistung und einem Quäntchen Glück.

Das Rennen über 1,9km Schwimmen im Schiersteiner Hafen, 90km Radfahren mit 1500 Höhenmetern im Rheingau-Taunus und 21,1km Laufen im Kurpark von Wiesbaden startete für die Poseidon Triathleten Jörg Kohr, Oliver Schubert, Dirk Velhagen, Torsten Pahl und Matthias Daichendt am Sonntag morgen zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Aufgrund der Teilnehmerzahl von 2000 Startern wurden die Altersklassen einzeln auf die Strecke geschickt. Dies hatte zur Folge, dass Jörg Kohr und Oliver Schubert um 8:20 starteten, Matthias Daichendt um 8:30 und Torsten Pahl und Dirk Velhagen um 8:40Uhr.

Für Matthias Daichendt eine sehr gute Ausgangsposition, denn als hervorragender Schwimmer erhoffte er sich in der ersten Disziplin gleich ordentlich Boden auf die vor ihm gestarteten Vereinskollegen gutmachen und dann auf dem Rad zu ihnen aufschließen zu können. Der Wettkampf stand für ihn, genauso wie für Torsten Pahl, eigentlich nur unter dem Aspekt Formtest für den Ironman Wisconsin am 09.09.2007, der dann über die doppelte Distanz gehen wird. Dennoch konnte er in 26:03 das Wasser verlassen, genau 5 min hinter Oliver Schubert (31:08) und 6min auf Jörg Kohr (30:27), da diese ja genau 10min vor ihm gestartet waren. Bereits auf den ersten 45km konnte er die Differenz zu Oliver Schubert aufholen und versuchte ihn zu animieren mitzufahren. Schnell stellte sich heraus, dass sein Tempo aber doch zu hoch für Oliver Schubert war. Doch anstatt die Führungsposition auf dem Rad verteidigen zu wollen nahm er ein wenig Tempo heraus und animierte Oliver Schubert dazu alles zu geben. Zwar nicht im Formationsflug, denn es war Windschatten fahren verboten, doch aber mit einem Abstand von 15m holten sie so Platz um Platz auf und sichteten bei km 70 auch den fulminant fahrenden Teamkollegen Jörg Kohr. Auf den Zuruf "Auf Jörg, spring auf den Zug auf, einen Fahrgast hab ich schon!" meinte dieser: "150€ zum Sterben ist schon viel!" Als ausgesprochener Kurzdistanzler musste er seinem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen und die beiden am steilsten Anstieg ziehen lassen.

Oliver und Matthias erreichten so auch zusammen die zweite Wechselzone am Kurhaus in Wiesbaden. Etwas schneller in den Schuhen konnte Oliver Schubert mit einem Vorsprung von 20m die Laufstrecke in Angriff nehmen. Zwar hatte sich Matthias Daichendt vorgenommen, den Halbmarathon "nur" im Trainingstempo zu laufen, doch spürte er, dass sein Teamkollege noch ein wenig Unterstützung gut gebrauchen könnte. So sprintete er zu ihm vor und machte für die ersten 2km die Tempoarbeit. Danach munterte er Oliver noch einmal auf und lief sein eigenes Tempo. Oliver Schubert aber versuchte das zuvor angegebene Tempo durchzuhalten und erreichte nach hervorragenden 4:48:25 das Ziel auf dem 12 Platz seiner Altersklasse und dem 67. Gesamtrang. Jörg Kohr hatte seine Schwächephase auf dem Rad überwunden und überholte Matthias Daichendt bei km 8 der Laufstrecke. Auf seiner ersten Mitteldistanz finishte Jörg Kohr in hervorragenden 4:50:54 auf dem 10 Rang seiner Altersklasse und als 77. im gesamten Starterfeld. Als nächstes erreichte Matthias Daichendt das Ziel am Wiesbadener Kurhaus, der seine letzten 10km gemeinsam mit Torsten Pahl gelaufen war, genau wie geplant durch die frühere Startzeit mit einer Runde Vorsprung. Was seine Endzeit von 4:42:22 und dem 12. Platz der AK30 Wert sein würden, dass erfuhr er erst gute 4 Stunden später.

Torsten Pahl und Dirk Velhagen unterschieden sich auch auf der Laufstrecke in ihren Zeiten nur um wenige Sekunden, wie bereits am Morgen beim Schwimmen. Durch seine stärkere Radzeit erreichte Torsten Pahl das Ziel in 5:04:04 auf dem 29. Platz seiner Altersklasse, 10:41min vor Dirk Velhagen, der in 5:14:45 auf dem 56. Platz der AK35 finishte.

Die Vergabe der Startplätze für die Weltmeisterschaften in Hawaii und Florida erfolgte nach der Siegerehrung im Kursaal. Die Spannung stieg, als sich andeutete, dass Oliver Schubert mit seinem 12. Platz in der AK25 bei 8 Startplätzen für Florida möglicherweise nachrücken könnte. Und so war es dann auch. Mit einem Jubel rief er: "ja, ich will nach Florida!" und sicherte sich seinen ersten Startplatz für eine Weltmeisterschaft. Matthias Daichendt und Torsten Pahl hatten ebenfalls einen Startplatz für Florida errungen, verzichteten aber aufgrund des Ironman in Wisconsin darauf.

Dadurch dass Matthias Daichendt die Laufstrecke mit angezogener Handbremse gelaufen war und auf dem Rad auf seinen Teamkollegen gewartet hatte, wäre ein 5. Platz seiner Altersklasse sehr wahrscheinlich gewesen. Dieser hätte ihm bereits in diesem Jahr den Startplatz für Hawaii gebracht, rein hypothetisch.

Das wollen Torsten Pahl und Matthias Daichendt in drei Wochen aber nachholen und dann in Wisconsin die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawei im Oktober 2008 schaffen. Die Form jedenfalls von beiden stimmt, das zeigte nicht zuletzt der Wettkampf an diesem Wochenende in Wiesbaden.