LBS Triathlonliga Breitenau, der Tragödie 4. Teil – bis hier war ich Mensch, bis hier durft’ ich sein

Triathlon

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Juli 25, 2005

Am Samstag, den 16. Juli viel am Breitenauer See der Startschuss zum vorletzten Teil der baden-württembergischen Liga-Serie. Nach zwei erfolgreichen Starts und einem unglücklich verlaufenen Wettkampf war unser Ziel die Absicherung der Platzierung nach hinten, mit der Option auf Verbesserung.

Nach dem üblichen Team-internen Drama a la "Wo seid ihr denn?!" – "Uhm ja, sind gleich (=20min+) da…" und einigen hektischen letzten Umbauten an den Rädern konnten wir gegen 10 Uhr einchecken – noch in dem Glauben, der Wettkampf starte um 11Uhr 45… Wie man sicher schon ahnt wartete der Adrenalienschub des Tages bereits im Sprecher-Zelt und begann um halb 11 unerwartet und erbarmungslos ein Ahnen zur Gewissheit werden zu lassen, dass der Start doch schon deutlich näher ist als gedacht.

Also raus aus der Wechselzone, rein in die Anzüge, kurz zum Klohaus warm gejoggt und ab an den Start.

Die Neuerung des Jahres war der neue Schwimmstart, jetzt nicht mehr aus dem Hafen, sondern ein Landstart über Kiesel-Strand (von dem sicher noch einige Souvenirs in ihren Fußsohlen fanden). Dies hatte nicht nur eine 200m kürzere Schwimmstrecke (gut für Bestzeiten!) zur folge, sondern auch ein 20minütiges Hin-und-her, wo denn nun die Startlinie zu finden sei: Nach rechts, nach links, ins Wasser, wieder raus, hinter die Frauen oder doch auf die andere Seite?…

Die sich breit machende Nervosität hatte ein schnelles Schwimmen zur Folge, bei dem sich Altmeister Matthias Daichendt in der Spitzengruppe festsetzen konnte. Bald hinter ihm kamen in kurzen Abständen Timon Seeger, Julien Sein und Philipp Herold aus dem Wasser. Jonas Tesarz hatte wohl am Start den falschen Ton getroffen und wurde bereits auf den ersten paar100m ordentlich aufgemischt, woraufhin er es vorzog sein eigenes Schwimmen abseits des Rudels zu ende zu bringen.

Auf dem Rad konnte Matthias seinen Platz halten und versuchte sogar der Gruppe weg zuspringen um etwas Schonzeit mit auf die Laufstrecke zu nehmen. Jonas begann vom Ende des Feldes einen Husarenritt, bei dem er Pulk um  Pulk einsammelte um so die 2. Radgruppe zu bilden. Dabei ließ  er sogar seine drei Teamkollegen hinter sich, von denen keiner seinem Antritt folgen konnte.

Gegen Ende der 40  Rad-Kilometer fanden Julien und Philipp zusammen und versuchten gemeinsam nicht zu weit nach der Gruppe vom Rad zu steigen. Timon hatte leider mit seinem Powergel und vor allem Krämpfen zu kämpfen, was ihn einige Sekunden kostete.

Nachdem alle vier mal über den Col d'Eichelberg (1000m langer Stich, mit 18%Steigung) geprügelt wurden, stiegen mindestens 4 von 5 Eppelheimern mit handfesten Sonnenstichen vom Rad (bei Nr. 5 ist nichts überliefert…)

Somit begann das eigentlich relativ flache Laufen über 10km bis zum Ziel bzw. der völligen Erschöpfung. Matthias zollte bei km 8 seiner neuen Arbeitsstelle Tribut und spürte schlagartig einige fehlende Laufeinheiten in seinen Beinen; besser gesagt, er spürte nichts mehr, als Julien seinem Spitznamen alle Ehre machte und noch munter an ihm vorbei sprang. Auch Jonas nahm sich das Progressions-Prinzip zu Herzen und beendete das Laufen als zweiter vom Team. Weiter hinten im Feld versuchte Philipp unter Timons Drohungen, im Volksmund genannt "Anfeuerungen", möglichst wenig Zeit auf der Strecke zu lassen, was ihm eher weniger als mehr gelang, ihn aber doch mit einer passablen Zeit ins Ziel brachte. Vollendet wurde die Hitzeschlacht von Timons Einlauf, der sich direkt an seine 4. Disziplin machte, die Examensvorberitung – viel Erfolg!

Das anschließende Baden und am-See-liegen versöhnte uns wieder einigermaßen mit dem Col d'Eichelberg und was noch darum liegt. Mit einem 10 Platz auf der Tagesliste konnte das BBC-I Team immerhin den Klassenerhalt festklopfen. Was die Verbesserung angeht schielen wir bereits auf Schluchsee, das große Finale…

Ergebnisse gibt es unter: www.bwtv.de